Artworks: Tollwood Winterfestival 2013 - Sechs Klanginstallationen
⇒ Voyager grüßt Aliens ⇒ Die Evolution in 10 Minuten ⇒ Musik für Ausserirdische
⇒ Satelliten Symphonie ⇒ Space Control im DLR ⇒ Astronauten sehen unsere Erde
Der Blick nach oben hat seit jeher die Gedanken und Träume der Menschen beflügelt: den festen Boden hinter sich lassen, aufbrechen in das grosse, unbekannte und funkelnde Dunkel, den Weltraum ...
Die Ausmalung seiner Erforschung und Eroberung inspirierte nicht nur die Bilderwelt von Roman-, Comic und Filmautoren, spätesten seit Orson Welles' Krieg der Welten 1938 will man auch wissen: wie klingt die Zukunft?
Die Klänge der Zukunft zu antizipieren war und ist das Anliegen jedes Science Fiction-Hörspiels und -Films. Auf alle möglichen Arten wird hier geblubbert, gezischt und gedröhnt, möglichst skurril, verhallt oder verzerrt. Es gibt eine Reihe von Tönen, die jeder von uns sofort mit Science Fiction verbindet, z.B. bestimmte Glissandi, in den 50er Jahren vor allem hervorgebracht durch das Theremin, ein elektronisches Instrument ohne Eingabetastatur, gesteuert nur durch die Bewegungen der Hände um zwei Antennen. Oder auch bestimmte Klangräume, vor allem in der Frühzeit der Musikelektronik, als man bemüht war, fremde Planeten auch so tönen zu lassen, entfernt und merkwürdig. The eagle has landed und That’s one small step for man, a giant leap for mankind wurden seit der Mondlandung zu wahrhaft geflügelten Worten. Doch schon bevor sich Richard Nixon noch einmal in einem Publicityerfolg sonnen konnte, war der Äther erfüllt vom Klang der Kommunikation mit diversen Satelliten, unbemannt, mit Hund (Laika) oder Astronaut unterwegs um den Globus und weiter hinaus.
Jeder scheint selbst heute noch das spezielle Gezirpe von Sputnik I-IV (1957-58), das Geblubber von Explorer I (1958) oder das Gequake von Echo I (1960) und Lunik I (1959) als Geräusche von Satelliten zu erkennen, und die Welt nahm eine zeitlang teil am Wettlauf der beiden Großmächte ins All, mit den kaum verständlichen Funksprüchen von Wostok I (1961) bis Mercury 6 (1962), und von Woschod I (1964) bis Apollo 10 (1969). Geblieben ist im kollektiven Gedächtnis die eigene Lautsprache der Satelliten, die von der Einsamkeit der im Weltall kreisenden Wesen kündet, die wenn überhaupt nur noch als Weltraumschrott zurückkehren können, und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre mit einem letzten Blitz verglühen.
Die Satelliten Symphonie: eine kleine Hommage an die Welt der künstlichen Himmelskörper, mit frühen Aufnahmen von Sputnik und Gagarin bis Explorer und Voyager.