Cordoba ist angeblich eine der lautesten Städte der Welt. Der Lautstärkepegel, den der Verkehr produziert, setzt sich in den Fussgängerzonen und Passagen unvermindert fort, nur mit anderen Klängen. Überall, in Geschäften, auf der Strasse, in Restaurants scheinen die Menschen auf der Flucht vor der Stille, selbst der Kauf eines Paars Schuhe liess sich einmal nur fast schreiend erledigen.
Auf den Strassen scheint auf den ersten Blick alles wie immer, obwohl Argentinien im Chaos unterzugehen droht, und allmählich wirken die Menschen melancholisch und traurig. Der Lärm, der früher die Geschäftigkeit und das Temperament betonte, wirkt jetzt im wahrsten Sinne des Wortes betäubend. Einzig die bettelnden Kinder kommen schweigend in die Restaurants, legen kleine Dinge auf die Tische, die sie verkaufen wollen, holen diese schweigend wieder ab und werden gleichzeitig von schweigenden Kellnern hinausgedrängt, in einer eigenartigen, stillen Übereinkunft.
Und die streunenden Hunde. Sie sind überall in der Stadt, auch sie blicken traurig, und schweigen, ich habe noch nie so viele stille Hunde gesehen, wie in Cordoba ...
Der São Paulo-Teil des Metropolis-Projektes von Michael Wesely & Kalle Laar wurde in Brasilien (Goethe Institute in São Paulo und Salvador) und Argentinien (Museo Caraffa, Cordoba, auf Einladung des dortigen Goetheinstitutes) ausgestellt. Die Reise bot wieder eine Gelegenheit, vor Ort nach Klangmuseums-Fundstücken zu suchen.
Musik und Klänge u.a. von Os Cobras, Bebel Gilberto, Paulo Vanolini, Leopoldo Federico, Ocio, Trio Marayá, Ed Lincoln, Gaetano Veloso, Hermeto Pascoal, Maysa, Hugo García Vivone, Mario y Sus Diamantes, Osvaldo Pugliese, Leandro Fresco, Fernando Olmedo,
Stücke aus dem Seminario de Compositión con Nuevas Technologías der Universidad Nacional de Cordoba und Beispiele verschiedener Musiker, entstanden während eines Workshops von djkl.
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