Ambient Garden : Stimmen im Gras, Geräusche am Baum, Hypnose im Busch.

Der Garten der Städtischen Galerie im Lenbachhaus wird zur klingenden Landschaft


Musique Concrète - Geräusche

Geräusche in der Musik tauchen in der musique concrète nicht zum ersten mal auf. Bereits 1913 verwendete der futuristische Komponist Luigi Russolo in seinem Stück Risveglio di una Città (Erwachen einer Stadt) Fabriksirenen und andere Alltagsklänge, und auch manche Dadaisten dachten an die musikalische Verwendung ungewöhnlicher Töne.

Mit seiner Telemusik wollte sich anfang der 60er Jahre Karl-Heinz Stockhausen bewußt vom collagenhaften Charakter der tonbandgenerierten Musik absetzen, repräsentiert etwa auch durch John Cage's Fontana Mix: Telemusik ist keine Collage mehr. Vielmehr wird - durch Intermodulationen zwischen alten, 'gefundenen' Objekten und neuen, von mir geschaffenen Klangereignissen - eine höhere Einheit erreicht: Eine Universalität von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von weit voneinander entfernten Ländern und 'Räumen'.

Aspekte der musique concrète setzen sich in der Industrial Music fort, die das Geräuschhafte härter und kompromißloser betont, und auch so mancher Vertreter von Techno und Ambient gesteht ihren Einfluß.

Weekend

Im Jahr 1930 drehte der deutsche Regisseuer Walter Ruttmann einen Film, der keiner war: Weekend, ein Film für die Ohren, ohne Bilder. Produziert von der Reichsrundfunkgesellschaft, war dieser 'Film' eine Klangcollage eines Berliner Wochenendes, die Anwendung der Montagetechnik Eisensteins auf den Ton, das erste Stück musique concrète, fast 20 Jahre, bevor dieser Begriff entstand. Aufgenommen wurde Weekend auf die Tonspur eines Films, die Uraufführung war am 15. Mai 1930, am 13. Juni folgte dann eine Rundfunkausstrahlung.

Cut-up

Auch Schriftsteller erkannten das neue Potential des Tonbandgerätes. Ende der 50er entwickelte Brion Gysin seine Cut-up Technik, die von William S. Burroughs aufgenommen und weiterentwickelt wurde. Sie experimentierten damit, mit eigenen oder gefundenen Texten besprochene Tonbänder auseinanderschneiden und neu zusammenzusetzen, teilweise Wort für Wort, oder sie formten auf diese Weise neue Wörter, und manipulierten die Tapes weiter. Dabei entstanden neben neuen Texten auch musikalische Klangfolgen.

Besprochen

Seit den Anfängen der Schallplatte wurden nicht nur Musik- sondern auch Sprachaufnahmen gemacht (eine der ersten Schallplatten war eine Aufnahme des gesprochenen Vater Unser).

Literatur auf Schallplatte war vor allem in den 50er und 60er Jahren kein unbedeutender Teil der Produktion, und es gab einige darauf spezialisierte Verlage. Auch die Dokumentation von bedeutenden Ereignissen gehört un diesen Bereich (z.B. gab es in Deutschland eine jährlich erscheinende Serie mit den wichtigsten politischen Reden des Jahres. Ein anderes Beispiel: die Mondlandung).

Daneben erschienen unzählige Platten zu allen Lebenslagen, Instruktionsanleitungen, Kurse aller Art, und für viele Firmen war die Schallplatte ein beliebter Werbeträger. In den USA wurden über die Schallplatte viele obskure Bücher promotet, Ansichten verbreitet, und etliche Radiosendungen konnte man auf diese Weise nach Hause tragen.

Auskultationsbefunde des Herzens

Auskultation (lat. Abhorchen), Abhören von Geräuschen, die im Körperinneren, besonders im Herzen (Herztöne) und in den Lungen (Atemgeräusche) entstehen. Die A. erfolgt entweder mit dem bloßen Ohr oder mit einem schalleitenden Instrument zur Diagnose von Erkrankungen innerer Organe.

Zu den Highlights des Geräuschplatten-Genres zählen Aufnahmen, die Ärzten als Diagnosetraining dienten. Dabei wurden die Geräusche künstlich erzeugt, und es wurde versucht, ein möglichst realistisches akustisches Abbild von beispielsweise Herztönen zu erreichen. Die dabei entstehenden Klänge und Rhythmen sind immer wieder überraschend. Heutzutage werden diese Töne digital erzeugt, und Ärzte können an herzklopfenden Puppen üben ...

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